Die Idee zum Namen "Paedalog" entstand aus dem Begriff Metalog von Gregory Bateson. Bateson verstand darunter eine Art Geschichten, in welchen er mit seiner Tochter in seinem Buch, Ökologie des Geistes, in Dialogen spricht. Die Metaloge sind Meta-Dialoge, welche Unterscheidungen in den Dialogen in den Blick nehmen. Es geht darum, den Unterschied zwischen den unterschiedlichen Sichtweisen zu entdecken. Der Unterschied, der den Unterschied ausmacht. Uns ging es darum, dies als Prinzip für die Pädagogik bzw. Heilpädagogik einzuführen. Den häufig begegnen wir gerade in den pädagogischen und psychologischen Handlungsfeldern vermeintlichen Gewissheiten und Zuschreibungen, die in ihrer Wirkung nicht überprüft werden. Damit soll die Möglichkeit geschaffen werden, die eigenen Anteile des Verhaltens und der Möglichkeiten meines Gegenübers zu überprüfen. Getreu der Frage, "welchen Anteil haben Sie an der Verhaltensauffälligkeit des Kindes?"
Da wir uns aus unseren eigenen Gewissheiten und Wahrgebungen nur schwer befreien können, braucht es eine Dialogpartnerin. Manchmal auch nur in den eigenen Vorstellungen (der kleine oder kritische Gegenpart). Eine*n Dialog- bzw. für (heil-)pädagogische Belange Paedalogpartner*in. Denn wir sehen die Kraft darin, miteinander, anstatt übereinander und voneinander zu reden. Die Welt der Vielfalt, was auch Menschen betrifft, benötigt halt vielfältige Perspektiven. So entstand auch die Hypothese der Ermöglichungspädagogik, welche entwicklungsfreundlich die Selbstwirksamkeitskräfte jedes menschlichen Lebewesens ermöglichen soll.
Mir geht es darum, Gewissheiten und Glaubenssätze zu hinterfragen und gegebenenfalls aufzulösen. Und dies im Austausch mit Menschen, die die Verantwortung für die nachfolgende Generation ernst nehmen. Denn unserer Kinder benötigen die Möglichkeiten, ihre Zukunft selber gestalten zu können.
Ich bin gespannt, ob es Weggefährtinnen geben wird.
Jörg Kettner 02.07.2024